Am 12. März 2020 wurden in Ghana die ersten zwei Corona-Fälle gemeldet. Mittlerweile sind offiziell 68 Fälle bestätigt worden und drei Menschen sind an der Krankheit in Ghana verstorben (Stand 25.03.20). Bislang sind die Erkrankungszahlen also relativ gering. Jedoch spricht einiges dafür, dass sich das Virus auf dem afrikanischen Kontinent massiv ausbreiten könnte. Gerade in den Armenvierteln haben viele Menschen keinen Zugang zu fließendem Wasser und Desinfektionsmittel können sich viele Familien gerade bei den gestiegenen Preisen nicht leisten. Außerdem leben viele Menschen auf sehr engem Raum, was eine Isolierung von betroffenen Personen kaum umsetzbar macht und die Ausbreitung beschleunigen könnte.
Die ghanaische Regierung reagierte am 16. März u.a. mit der Schließung sämtlicher Schulen. Lediglich die Abschlussklassen, die das BECE (Basic Education Certificate Examination – vergleichbar mit unserem Realschulabschluss) vor sich haben, durften vorerst weiter zur Schule gehen. Seit dem 20. März ist aber auch bei diesem Jahrgang der Unterricht ausgesetzt worden.
Für die Schule heißt das: die Kinder werden nicht mehr unterrichtet, also bezahlen die Familien der Schüler keine Schulgelder. Die Personalkosten bleiben an der Schule jedoch bestehen – Lehrergehälter müssen weiterhin bezahlt werden. Von staatlicher Seite aus wird es aller Wahrscheinlichkeit nach keine Hilfe geben. Um auf diese besondere Situation zu reagieren und die Krisenzeiten zu überbrücken, wird plietsch e.V. die Schule mit einer außerordentlichen Spende von 2360€ unterstützen. Hiermit sollen die Lehrergehälter für die Monate März bis Juli bezahlt werden.
Eine weitere Maßnahme, die uns wichtig und notwendig erscheint, betrifft die Schulleiterin. Mit ihren 66 Jahren gehört Jayaliila zur Risikogruppe (nur ca. 4,2% der Bevölkerung Ghanas sind über 65 Jahre alt). Deshalb haben wir ihr ans Herz gelegt, möglichst nicht unter Menschen zu gehen und v.a. die lokalen überfüllten Märkte zu meiden. Ein Bekannter von Jayaliila, der Taxifahrer der Schule, soll für sie alle Besorgungen erledigen, die sie zum Leben braucht. Hierfür haben wir unsere Spende auf 2500€ aufgerundet und somit weitere 140€ zur Verfügung gestellt, um den Fahrer für diese Tätigkeiten in den kommenden Monaten zu entlohnen. Glücklicherweise lebt Jayaliila ansonsten sehr zurückgezogen und die soziale Distanznahme sollte nicht das größte Problem werden.
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